indem die besucher:innen die einladung zum «enter» annehmen, stellen sie ihren körper zur verfügung, um den cyber-organismus zu füttern. mit enter werden wir mit dem virtuellen verschmolzen, mit dem objekt, das aus drähten zusammengesetzt ist. die skulptur nutzt den digitalen spiegeleffekt mit einer high-frame-rate-kamera und infrarot-bewegungserfassung. die betrachter:innen werden auf plakatgröße vergrößert: damit wird das hochladen unserer daten visualisiert.

in jedem moment, in dem wir technologie nutzen oder auch nur in ihrer nähe sind, nehmen wir an bewussten und passiven uploads teil. wenn wir unsere telefone entsperren oder unsere fotos zusammenstellen, werden wir zu datenströmen. die interaktive lichtinstallation enter nutzt außersinnliche hilfsmittel wie infrarot und errechnet die maße des betrachters und vergrößert sein profil in großem maßstab in dem werk, das vor ihm steht.

eine von arkadiusz krupiński produzierte klanglandschaft reagiert wie ein instrument, wobei jede klangschicht mit dem betrachter interagiert und fehlfunktionen und modulationen in der komposition verursacht.

arek krupiński über das sounddesign: «mein ziel war es, einen ergänzenden sound für die lichtinstallation zu entwerfen, in der ein flachbildschirm die rolle eines eingangs zum metaversum und auch ein werkzeug zu dessen erkundung spielt. die größe der installation, die kubatur des raums und der fluss der animation von unten nach oben haben mich überzeugt, eine vertikale quadrophonie (4 lautsprecher) zu verwenden. um ein gefühl der entdeckung neuer orte im klang zu schaffen, entschied ich mich für ein virtuelles modulares system (vcv rack), das eine große plastizität während des bauprozesses ermöglicht.»

der klangraum besteht aus mehreren schichten. einige von ihnen werden konstant erzeugt, andere fließen mit ihrem eigenen festen rhythmus und scrollen durch die klangwelten. jede der schichten unterscheidet sich von länge, artikulation und charakter. dank dieses ansatzes erhalten wir den polyrhythmischen effekt. die schichten reagieren aufeinander und werden durch visuelle elemente, einschließlich der kameras, ausgelöst. das audiovisuelle system ist durch eine vielzahl von verbindungen miteinander verwoben, so dass das gesamtgefühl konsistent bleibt. man kann sogar sagen, dass man es mit einem audiovisuellen instrument zu tun hat. jeder betrachter, der vor der kamera steht, wird eine unterschiedliche erfahrung mitnehmen – in abhängigkeit der eigenen art interaktion mit dem kunstwerk.

Text written by Julia-Beth Harris, in context of the exhibition UFO – Unidentified Fluid Other, curated by Bogomir Doringer, on view at Nxt Museum, Amsterdam.